Ich wollte es mir heute mal beweisen. Ich wollte beweisen, dass ich die 5 km auch in unter 30 Minuten laufen kann. Das Wetter hat geradezu danach verlangt. Schnee und Eis sind entlang meiner gewohnten Laufstrecke an der Spree größtenteils geschmolzen, die Sonne schien und es war kaum eine Wolke am Himmel. Da wirkten die 3°C irgendwann wie 15°C. Es hätte nur noch ein Cocktail mit Schirmchen in der Hand gefehlt und ein bisschen mehr Sand unter meinen Füßen.
Seit gestern habe ich Einlegesohlen in meinen Schuhen. Rot wie die Farbe der Leidenschaft – Leidenschaft, die mich immer weiter vorantreibt. Heute hatten sie also ihren ersten vorsichtigen Eingewöhnungslauf und ich muss sagen, dass ich mich deutlich wohler mit ihnen fühle als ohne sie.
Jetzt reicht es… Wirklich. Ich bin jetzt das dritte Mal hintereinander im Fitnessstudio, da die letzten Tage hier in Berlin sehr kalt waren und es zu guter Letzt auch noch überfrierende Nässe gab. Ich wollte nichts riskieren, aber jetzt ist Schluss. In den drei Tagen hatte ich das Gefühl nach und nach abzubauen.
Ich habe mir vor ein paar Tagen sagen lassen, dass ich bei überfrierender Nässe bzw. Glätte im Allgemeinen lieber nicht laufen gehen sollte. Selbst wenn man sich gut auf den Beinen halten kann, also ein Wunder des Gleichgewichts ist, ist es nicht gerade gut für die Sehnen, da diese Mini-Wegrutscher schädigender sind, als wenn man normal laufen würde.
So, mal schauen. Was haben wir denn hier? Laufschuhe, Thermohose, Laufschuhe, Laufmütze, kurzärmliges Laufshirt, dünne windabweisende Jacke, Laufsocken… Moment, kurzärmliges Laufshirt? Also bei Temperaturen knapp über 0°C bin ich mit dem Ding ja noch gelaufen und kalt war es nach einer kurzen Aufwärmphase auch nicht mehr, aber -10°C sind dann doch eine andere Hausnummer.
Heute war es also soweit, mein erstes Intervall-Training stand vor der Tür. Ich muss sagen, dass ich heute richtig gut drauf war, mich pudelwohl gefühlt habe. Das Intervall-Training war auch easy… zumindest bis zum letzten Intervall.
Also so ja mal nicht! Da bin ich total motiviert, habe tolle neue Schuhe an meinen Füßen, strahlender Sonnenschein und dann so was. Wir hatten doch letzte Woche schonmal darüber gesprochen, liebes Wetter. Ich finde es ja in Ordnung, dass du dich auch mal ein wenig austoben möchtest, aber ich wohne nicht an der Küste, wo es gerne auch mal etwas stürmischer sein kann, sondern in Berlin. Und nur, weil ich an der Spree jogge, heißt das nicht, dass der Sturm dort Einzug nehmen darf. Ist auch Wasser, ich weiß… Trotzdem!
Lübeck, eigentlich eine geographisch gesehen flache Stadt, hat es teilweise doch in sich – sogar so sehr, dass runtastic mir den Dienst der Höhenmeter-Angabe über die komplette Distanz verweigert hat. Teilweise war das Streckenprofil doch etwas hügeliger. Natürlich reden wir hier nicht von den Alpen (wo sollen die auch herkommen?), sondern im Vergleich zu meiner gewohnten Strecke im Tiergarten.
Hallo aus Lübeck. Heute an Heiligabend war mal ein Auswärtslauf angesagt, dieses Mal mit norddeutscher Brise und echtem nordischen Schlamm unter meinen Füßen. Es war ein eher ruhiger Lauf zu zweit, eben ganz besinnlich, wie es zu Weihnachten gewünscht wird.
Liebes Wetter,
ich will dir mal etwas sagen. Hör gut zu was ich zu sagen habe und mach es beim nächsten Mal besser. Heute war ein stürmischer Tag, okay. Jeder hat mal so seine Launen die er gerne ausleben möchte. Ich mache dir da keinen Vorwurf. Gegenwind ist zwar nicht schön, aber ich sehe es als Herausforderung und kleinere „Hürde“, vielen Dank also dafür.
Projekt "Berlin Halbmarathon 2016" 